Virusinfektionskrankheiten der Katze

In der Katzenhaltung stellen die Viruserkrankungen ein sehr großes Problem dar. Leider gibt es nicht für jede Viruserkrankung eine schützende Impfung oder Heilung. Bei manchen ist der sichere Schutz sogar unklar. Manche Viruserkrankungen führen zum sicheren Tod. Überall wo Katzen mit Artgenossen in Kontakt treten, ist die Gefahr einer Infektionsmöglichkeit natürlich erhöht. Freilauf (auch eingezäunt), Aufnahme einer neuen Katze, Tierarztbesuche, Katzenheime, Ausstellungen und auch Zuchten. Deshalb ist es wichtig sich ausreichend über Virusinfektionskrankheiten zu informieren und die nötigen Impfungen einzuhalten. Viren sind winzig kleine Krankheitserreger, sie sind drei bis fünfzig mal kleiner als Backterien. Viren können sich nicht wie Backterien selbst vermehren,sie brauchen zur Vermehrung eine lebende Zelle. Es gibt Viren mit Hülle, die man relativ einfach durch Desinfektionsmittel oder gewöhnlichen Haushaltsreiniger inaktiv werden lassen kann. Wie z.B. Tollwutvieren, Herpesviren (Katzenschnupfenkomplex), Retroviren (z.B. gehören dazu FeLV oder FIV), Coronaviren (zuständig u.a. für Enteritis oder FIP). Die Viren die keine Hülle besitzen wie z.B. Caliciviren (Katzenschnupfenkomplex) und Parvoviren (Katzenseuche) bleiben hingegen auch in der Außenwelt stabil. Somit ist zu erklären warum nach einigen Erkrankungen trotz gründlicher Reinigung eine Wartezeit erforderlich wird, falls eine neue Katze einziehen darf. Vorraussetzung für eine Infektion ist Vermehrung des Virus im Körper der Katze.Wenn bei diesem Vorgang aber viele Viren zugrunde gehen, kann es dazu kommen das die Katze lediglich nur Anzeichen einer Erkrankung zeigt und es zu einer vollständigen Genesung kommt. Für den Heilungsprozess ist ein wirkungsvolles Funktionieren des Immunsystems notwendig, das sogenannte Antikörpermolekühle bildet, die sich an die Viruspartikel anlagern und dadurch neutralisieren. Außer den Antikörpern werden von dem Immunsystem noch weiße Blutzellen (Lymphozyten) produziert. Sie erkennen infizierte Zellen und können sie zerstören. Damit das Immunsystem bestens funktionieren kann und vorsorglich gestärkt wird, ist eine exzellente Ernährung, beste Pflege und seelische Betreuung wie natürlich eine artgerechte Haltung ohne Stressfaktoren durch z.B. eventuelle Unverträglichkeit anderer Hausbewohner ungeheuer wichtig. Eine Katze die sich wohl fühlt und die mit ihrem Umfeld rundum glücklich ist, ist weniger anfällig für jegliche Krankheiten.

Katzenschnupfen

Diese Erkrankung geht einher mit Fieberschüben, meist schließt sich eine Entzündung der oberen Luftwege-Nase, Kehlkopf und Luftröhre-, der Augenbindehäute und der Mundhöhle an. Es müssen allerdings nicht alle genannten Regionen betroffen sein. Besonders gefährdet sind Jungtiere, bei ihnen können noch weitere Symtome hinzukommen. In den meisten Fällen wird die Erkrankung durch das Feline Herpesvirus Typ 1 und ein Calicivirus ausgelöst. Häufig auch durch Chlamydia psittaci. Sehr selten sind auch andere Erreger beteiligt.


Infektiöse Rhinotracheitis

Sie ist auf das Herpesvirus Typ 1 zurückzuführen. Wie schwer die Symtome sind hängt von den Abwehrkräften der Katze ab. Besonders schwerwiegent verlaufen sie bei jungen Kätzchen die in der Zeit der entwöhnung sind, den dann läßt der Infektionsschutz der mit der Aufnahme der Muttermilch erfolgt nach. Die Krankheit äußert sich in Fieber, Nasenschleimhautentzündung mit Niesen und Schleimabsonderung, die schnell durch sekundärinfektionen eitrig werden, Entzündung der Mundhöhle und des Rachenraums, die zur Appetitlosigkeit führt, eine sehr häftige, eitrige Entzündung der Augenbindehäute mit einer nachfolgenden Hornhautentzündung die zunächst Geschwüre bilden, die eine Punkt- oder Landkartenform aufweisen, zusätzlich zur üblichen Behandlung von Herpeshornhautentzündung gibt man lokale Antiherpesmittel. Die Hornhautentzündung kann sogar manchmal zur Erblindung führen. Die Erkrankung äußert sich auch in einer Entzündung der Luftröhre, die oft von einem Husten begleitet wird. Die inkubationszeit, sprich die Zeit der Infektion bis zum Ausbruch, beträgt 2-6 Tage. Der Tod kann als Folge von Nahrungsverweigerung und Austrocknung eintreten. Die akute Phase dauert 2-3 Wochen und endet dann entweder mit der Genesung oder aber mit einer chronischen Nasenschleimhautentzündung mit eitrigen Schleimabsonderungen. Befallene Katzen bleiben sehr häufig Symtomlose Träger des Erregers und können das Virus ausscheiden, vor allem 2-4 Tage nach einer Stresssituation, dann zeigen aber auch sie Krankheitssymtome. Die Übertragung erfolgt direkt von einem Tier zum anderen. Allerdings ist das krankheitserregende Virus außerhalb des Körpers nicht sehr wiederstandsfähig.

Calicivirose

Calisivirose wird von einem Calicivirus verursacht. Es gibt von ihm mehrere Stämme, die unterschiedlich schwere Symtome auslösen. Die akute Form befällt Jungtiere meist ebenfalls in der Zeit der Entwöhnung. Die Symtome der Calicivirose sind Fieber, Entzündung der Augenbindehaut ohne Beteiligung der Hornhaut, Nasenschleimhautentzündung und charakteristische Mundgeschwüre, die wie eingestandst wirken. Sehr junge Kätzchen, die von besonders aggressiven Stämmen des Virus befallen werden, können an Entzündungen der Luftröhre, der Bronchien und der Lunge erkranken, an Durchfällen und Schmerzen leiden, sie sterben manchmal in Kürzester Zeit. Im Allgemeinen stellt sich der Krankheitsverlauf allerdings deutlich weniger schwer dar als der von Rhinotracheitis. Auch bei Erkrankung bleiben die meisten Tiere chronische Träger des Virus. Es kann vorkommen das sie weiterhin eine Bindehautentzündung mit klarem Absonderungen und eine Zahnfleischentzündung aufweisen. Das Virus wird über den Mund- Rachenraum ausgeschieden und kann in dieser Phase Husten verursachen. Das Calicivirus ist außerhalb des Körpers wiederstandsfähiger als das Herpesvirus und kann auch indireckt übertragen werden.

Chlamydiose

Sie entsteht durch eine Infektion mit Chlamydia psittaci, einem intrazelluären Parasiten. Oft entzündet sich dadurch die Bindehaut und schwillt an, meist an beiden Augen nacheinander. Hinzu kommen Symtome wie Niesen, klarer Nasenfluss, bei Neugeborenen Lungenentzündung und bei Weibchen genitaler Ausfluss.
Es gibt chronische Formen mit einer Verdickung der Bindehaut. Außerhalb des Körpers kann der Chlamydia Virus, da er sehr empfindlich ist nicht länger als eine Woche überleben. Chlamydiose ist eine Krankheit die vor allem Katzen befällt die engen Kontakt zu Artgenossen haben, da die Ansteckung vor allem durch direckten Kontakt erfolgt.

Die Behandlung der verschiedenen Formen von Katzenschnupfen lindert in erster Linie die Symptome. In der akuten Phase sind hygienische Maßnahmen besonders wichtig.
Die verkrustungen an Nase und Augen sofort entfernen, zufuhr von Nahrung und Flüssigkeit. Falls die Katze dies nicht allein aufnehmen kann, schiebt man kleine weiche Futterkügelchen seitlich zwischen die Zähne. Wasser oder dünnflüssiger Brei (z.B. Concentration Instant Diet von Waltham, ist beim Tierarzt erhältlich) kann tröpfchenweise mit der Pipette verabreicht werden. Aber bitte mit viel Gedult und ganz langsam und nur tröpfchenweise, damit sich die kranke Mieze nicht auch noch verschluckt oder gar in Panik aus Erstickungsangst ausbricht, was schon bei einer Menge eines halben Teelöffels ausgelöst werden kann. Katzen sind es nicht gewohnt durch das Maul zu atmen und können daher Atmung und Schlucken schlecht koordinieren. Eine Behandlung mit Entzündungshemmern und Antibiotika lokal und innerlich, gegebenfalls verbunden mit Inhalationen um die Nase frei zu machen und die Appetitlosigkeit zu bekämpfen, ermöglicht die Bekämpfung von Sekundärinfektionen und von Beschwerden im Nasen- Mund- Rachenraum. Die medikamentöse Behandlung besteht in Antiherpesmitteln bei Rhinotracheitis und in Antibiotika, hauptsächlich Tetrazykline, bei Chlamydiose. Es gibt kein Mittel, das aktiv gegen Calivirose wirkt, man hat jedoch mit lokalen Impfstoffen oder Nasentropfen gewisse Erfolge erziehlt. Seit Mitte der 70er-Jahre stehen wirksame Impfstoffe zur Verfühgung. Die Grundimmunisierung umfasst zwei Impfungen im Abstand von drei bis vier Wochen, wobei die erste Impfung nicht vor der achten Lebenswoche erfolgen sollte. Danach ist einmal jährlich eine Auffrischung erforderlich. Der Impfintervall darf nur dann etwas ausgedehnt werden, wenn eine bereits ältere Katze oder fest zusammen lebende Katzengruppe verlässlich ohne Auslauf und jeglichen Kontakt mit hausfremden Katzen lebt. Eine Impfung gegen den geringer auftretenden Parasiten Chlamydia gibt es zwar auch, doch leider gibt es häufig Probleme den Impfstoff regelmäßig zu bekommen, da es nur einen Hersteller gibt. Er ist auch nicht mit in der normalen Kombi Impfung Katzenschnupfen- Seuche enthalten, er muß gesondert erfolgen. Er ist allerdings auch nicht unbedingt erforderlich. Die Kombi Impfung Seuche- Schnupfen sollte allerdings jeder Katzenhalter seiner Samtpfote verabreichen lassen, ist auch ein muß auf Ausstellungen.
Jetzt kommen wir kurz noch zu den chronischen Formen. Sie behandelt man wie akute, haben allerdings auf längerer Sicht oft ziemlich enttäuschende Resultate. Die chronisch erkrankten Tiere sollten auch möglichst von anderen gesunden Tieren isoliert werden. Jungtiere infizierter Mütter sollten früh entwöhnt werden.

Homöopathie:

Homöopathiesche Unterstützung bei der chronischen Form des Katzenschnupfens 3 x täglich - Teucrium marum verum D3

Katzenseuche (Panleukopenie)

Bevor es für die Katzenseuche eine Impfung gab, war es die häufigste Viruserkrankung weltweit. Wird auf die Impfung verzichtet, kommt es immer wieder vereinzelt zum Ausbruch, im allgemeinen ist die Krankheit erfreulich selten geworden. Der Parvovirus ist der Erreger wodurch die Katzenseuche ausgelöst wird. Es ist außerhalb des Körpers sehr widerstandsfähig. Das Virus kann in der Außenwelt über Jahre ansteckend bleiben. Es übersteht problemlos 30 Minuten bei 76 °C und auch mehrere Monate bei mäßigen Temperaturen. Es ist nachgewiesen, dass Katzen sich in Räumen infizierten, in denen vorher andere Tiere das Virus mit dem Kot ausgeschieden haben! Dennoch ist für die Infektion der direkte Kontakt am gefährlichsten. Besonders gefährdet sind Jungtiere. Das Virus hat eine besondere Neigung zu Zellen mit aktiver Vermehrung (Verdauungstrakt, Lymphknoten oder Knochenmark) und wird von erkrankten und geheilten Tieren noch monatelang ausgeschieden. Diese schwere Erkrankung endet häufig mit dem Tod, bei Jungtieren in etwa 90% der Fälle. Die Inkubationszeit beträgt 4-6 Tage. Die Symptome setzen unvermittelt mit hohem Fieber, das heißt 40°C und mehr, und starker Mattigkeit ein. Darauf folgt Erbrechen einer gelblichen, schaumigen Flüssigkeit und nach 1-2 Tagen zusätzlich dünnflüssiger Durchfall, eventuell mit Blut, in dessen Folge das Tier stark austrocknet. In diesem Stadium sinkt die Temperatur und kann bis unter den Normalwert sinken. Beim Auftreten der ersten Symptome stellt sich Leukopenie ein, eine anormal niedrige Zahl von weißen Blutkörperchen, sie dauert eine Woche, das heißt wenn die Katze bis dahin nicht vorher stirbt. Je stärker sie ausfällt, mit Werten von unter 2000/mm³, desto geringer sind die Überlebenschancen. Gutartige Formen findet man bei dafür anfälligen erwachsenen Katzen oder bei Jungtieren, wenn der verantwortliche Virenstamm weniger virulent ist. Sie zeigen sich durch eine vorüber gehende Erhöhung der Temperatur, Appetitverlust, verbunden mit einer gering geradigen Leukopenie und eventuell mit Durchfall. Symptomlose Verläufe sind sehr häufig, da viele erwachsene Katzen, auch nicht geimpft, eine natürliche Immunität besitzen, Bei einer tragenden Katze führt die Katzenseuche entweder zur Fehlgeburt oder zu Koordinationsstörungen bei den Kitten, dies geschieht durch eine Unterentwicklung des Kleinhirns. Die Symptome treten bei allen Kitten zwischen dem ersten und dritten Lebensmonat auf. Sie äußern sich in Bewegungsstörungen wie zittern, Koordinationsstörungen und ungezielte oder überschießende Bewegungen. Die Diagnose stützt sich auf die Zählung der weißen Blutkörperchen und kann daher einfach festgestellt werden. Die Schulmedizin kennt keine ursächliche, sondern bloß eine symptomatische Behandlung. Somit wird etwas gegen Durchfall und Erbrechen sowie Antibiotika verabreicht. Wichtig ist die Flüssigkeitszufuhr in Form vom Dauertropf. Eventuell können durch Eiweißverlust, Bluttransfusionen (Blutplasma, Vollblut) erforderlich werden. Weil das Virus außerordenlich Widerstandsfähig ist, muss nun auf größtmögliche Hygiene geachtet werden. Da das Parvovirus jahrelang auf Böden, Möbeln, Katzenklos wie auch Kratzbäumen überleben kann. Die Vorbeugung besteht in der Desinfektion der Räume mit Chlor enthaltenden Mitteln, wobei man den Tierarzt bei der Auswahl des Desinfektionsmittel zu Rate ziehen sollte. In erster Linie bietet den sichersten Schutz die Impfung die in der Kombi Katzenseuche-Schnupfen dringend vorgenommen werden sollte. Man sollte allerdings keiner trächtigen Kätzin Lebendimpfstoffe injektiren, denn ein Rest pathogener Aktivität könnte ebenfalls Fehlgeburten wie auch Kleinhirnschäden verursachen. Ist in einem Mehrkatzenhaushalt (Züchter ecetera) ein Parvovirus Problem aufgetreten kann der Tierarzt entscheiden, Jungtiere bereits mit 6 Wochen zu impfen (= so genannte "Babyimpfung", früher Feliserin genannt).

Homöopathi:

Da in diesem Fall die Behandlung oder unterstützung homöophatischer Mittel sehr kompliziert ist, sollte
man diese einem Tierarzt überlassen der sich mit Homöophati auskennt.

Tipp:

Ein Tee aus je 2 Teilen Heidelbeerblättern und Scharfgabenkraut sowie 1 Teil Heidekrautblättern,
mehrmals täglich teelöffelweise verabreicht, beruhigt zum einen den Verdauungstrakt und stillt außerdem Blutungen.

Tollwut

Die Tollwut wird durch ein so genanntes Rhabdevirus hervorgerufen. Die Krankheit kann alle Säugetiere, somit auch den Menschen befallen. Sie wird ausschließlich über Speichel übertragen, meist durch Bisswunden. Daher haben die Freiläufer in Tollwutgebieten die höchste Ansteckungsgefahr. Das Virus wirkt allein auf das Nervensystem, die Symptome sind die einer Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) oder einer Myelitis (Rückenmarksentzündung). Verhaltensveränderungen mit Wutanfällen, Berührungsempfindlichkeit der Haut, Lähmungen häufig des Rachens und des Kehlkopfs, die das Tier am Schlucken seines Speichels hindern und dadurch die Stimme verändert. Bei der Katze verläuft die Krankheit nach 2-10 Tagen tödlich. Man sollte die Katze in jedem Fall impfen wenn sie Freiläufer ist und auch wenn man Ausstellungen besucht ist die Impfung erforderlich. Bei Katzen die in einem Tollwutfreien Gebiet ausschließlich in der Wohnung leben ist eine Impfung jedoch nicht erforderlich. Man sollte meiner Meinung nach auch nicht unnötig zuviel impfen.

Feline Virale Immunschwäche (FIV)

Hierbei handelt es sich um die Aidserkrankung der Katze, verursacht durch ein artspezifisches Virus, das Felines Immundefizienz-Virus, kurz FIV genannt. Es ist verwandt mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV). Beide Virustypen sind Retroviren aus der Familie der Lentiviren. FIV kann aber nur Katzen befallen. Um die Abläufe und die Krankheitsentwicklung zu verstehen, muss man wissen wie sich die Retroviren vermehren. Es handelt sich um RNS-Viren sie heißen so weil ihr Erbgut in Form von Ribonukleinsäure (RNS) vorliegt. Wenn sie in eine Zelle eindringen, synthetisieren sie Desoxyrbonukleinsäure (DNS), die sich in die Chromosomen der Zelle einbaut und sich dort wie ein Gen verhält. Die Zelle ist der Grundbaustein des Lebens, in ihrem Innern befindet sich der Zellkern, der die Chromosomen enthält, und auf diesen liegen die Gene, die für die Gestalt, Lebensfunktion und das Erbgut zuständig sind. Gene sind die grundlegenden Erbfaktoren. Jedes Gen legt ein bestimmtes Merkmal fest. Bei dieser DNS wechseln Phasen der Inaktivität mit solchen der Produktion von Viren-RNS, oder kompletten Vieren ab. Retroviren sind außerhalb des Körpers sehr empfindlich und werden nur schwer von einem Individuum auf das andere übertragen. In der aktiven Phase des FIV Virus zerstört es die Stammzellen der T-Lymphozyten, die für die Immunabwehr zuständig sind.
Meist verläuft die Krankheit in vier Phasen:


1. Phase: Das erste Stadium folgt unmittelbar auf die Infektion und beschränkt sich auf leichtes Fieber, das einige Tage bis Wochen dauert, und ein Anschwellen der Lymphknoten, das 2-9 Monate anhält. Manche Katzen leiden in diesem Stadium an Haut- und Darminfektionen, die einer Behandlung zugänglich sind.

2. Phase: Das zweite Stadium ist Symptom los und kann 1-5 Jahre anhalten.

3. Phase: Im dritten Stadium kommt es zu Fieber und Lymphknotenschwellung,es dauert einige Monate.

4. Phase: Das vierte und letzte Stadium ist identisch mit dem vollen Krankheitsbild von Aids und manifestiert sich in sekundären oder opportunistischen Infektionen (bei 50% der erkrankten Katzen), in unspezifischen chronischen Störungen (33%), in den Lymphosakomen (10%) und verschiedenen neurologischen Störungen (5%). Sekundäre Infektionen betreffen besonders das Zahnfleisch, die Mund- und Nasenschleimhaut sowie die Bindehäute der Augen und den Darm. Es können sich immer wiederkehrende Abszesse bilden. Die Opportunistische Infektionen sind vor allem Hämobartonellose,das ist eine Infektion mit dem Blutparasiten Hämobartonella, den Antibiotika abtötet. Durch die Infektion werden die roten Blutkörperchen zerstört. Weitere Infektionen sind die infektiöse Bauchfellentzündung (FIP), zwei Pilzerkrankungen, einmal Kryptokose zum anderen Candidose, Toxoplasmose und schließlich parasitäre Hauterkrankungen.

An chronischen Störungen treten Fieber, Appetit- und Gewichtsverlust, Anämie, hauptsächlich vom Autoimmuntypus, hierbei bildet der Organismus Antikörper gegen seine eigenen Zellen (was sich mit Kortikoiden behandeln lässt), Lymphosarkome, also Lymphknotenkrebs, entwickelt sich im Prinzip bei einer gleichzeitigen Leukose Erkrankung, außerdem kann es vorkommen, dass die Katze an Rückenmarkstumoren leidet. Erkrankungen des Rückenmarks äußerst sich durch Schwäche oder durch eine komplette Lähmung im Körperabschnitt hinter dem Ort einer Verletzung. Im Gegensatz zu Gehirnverletzungen, die Bewegungsstörungen in nur einer der Hälfte des Körpers hervorrufen, verursachen Rückenmarksverletzungen symmetrische Ausfälle. Erkrankungen des Nervensystems treten vor allem in Form von Verhaltensstörrungen auf, wie Aggressivität oder Gleichgültigkeit, Vernachlässigung der Fellpflege usw.
In Stadium 1-4, außer vielleicht im Endstadium, werden Antikörper gegen das Virus gebildet und es kommt, zumindest potenziell, zur Ausscheidung des Virus. Man kennt bis heute nur die Übertragung durch Bisse, dies erklärt, warum die Krankheit fast nur bei unkastrierten Katern die Freigang haben vorkommt. Gestützt wird die Diagnose auf den Nachweis von Antikörpern im Blut. Die Jungen einer infizierten Mutter, die selbst nicht angesteckt sind, werden mit Antikörpern geboren, die aus dem Organismus der Mutter stammen, das heißt sie sind also positiv. Wenn diese Antikörper entfernt werden, sind die Kätzchen bei einem erneuten Test negativ. Dies ist allerdings der einzige Fall, bei dem dies möglich ist. Das Virus verschwindet aufgrund seiner spezifischen Form der Vermehrung ansonsten niemals aus dem Organismus. Die einzige wirksame Vorbeugung besteht in der sofortigen Isolierung und Kastration von Tieren mit positiven Testergebnis. Leider gibt es weder einen Impfschutz noch eine Therapie, die Heilung verspricht.

Tipp:

Das Immunsystem stärken Mistel- und Krallendornextrakte. Je 2-3 Tropfen 3 x pro Tag verabreichen.

Leukose (FeLV)

Der Erreger der Leukose ist das Felines Leukämie-Virus, abgekürzt FeLV. Es ist ein Retrovirus wie auch bei FIV, wo schon erklärt wurde wie er sich vermehrt, er stammt allerdings aus der Familie der Onkoviren, die für die Entstehung von Tumoren verantwortlich sein können. Katzen die sich infizieren genesen zu 40%, 30% werden chronische Träger und kann bei ihnen erneut ausbrechen, 30% sind dauerhaft krank und sterben. Die Krankheit kann unterschiedlich verlaufen, tumoral und nicht tumoral.

Symptome der nicht tumoralen Form:

- Anämie: Bei einer Anämie nimmt die Anzahl der roten Blutkörperchen ab, da durch sie der Sauerstoff transportiert wird werden die Schleimhäute blass und es kann zu beschleunigter Atmung und beschleunigter Herzschlagfrequenz kommen.

- Leukopenie: Hierbei nimmt die Zahl der weißen Blutkörperchen ab. Weiße Blutkörperchen heißen auch Lymphozyten und können infizierte Zellen erkennen und zerstören.

- Pancytopenie: Das ist die Kombination von beiden. Die Katze hat also eine Verminderung von roten und von weißen Blutkörperchen (Blutarmut).

- Schwächung des Immunsystems. Bei Neugeborenen verbunden mit Schwund der Tymusdrüse. Bei erwachsenen Katzen führt die Immunschwäche zu vielen sekundären Krankheiten, wie Entzündungen des Zahnfleisch, des Mund- Nasenschleimhaut und Bindehäute der Augen und des Darms. Es können sich immer wiederkehrende Abszesse bilden.

- Erkrankung der Nieren
- Fehlgeburten
- Entzündungen der Aderhaut in den Augen
- Gelenkschädigungen

Symptome der tumoralen Form: (kommt seltener vor)

- Lymphosarkome (Lymphknotentumoren): Die Symtome variieren je nach dem wo der Tumor sitzt, häufig befinden sie sich im Darm, an den Nieren oder im Mediastinum, das ist das Mittelfell wo unter anderem Speise- und Luftröhre und auch die Aorta durchführen. Es trennt die beiden Lungenflügel von einander, wenn dort umfangreiche Geschwüre vorhanden sind beeinträchtigen sie die Atmung.

Bei beiden Formen der Krankheit treten oft Störungen des Nervensystems auf, wie Gehirnentzündung, die sich durch einen starken Juckreiz im Gesicht äußert. Das Virus kann bis ins Knochenmark wandern, wenn es sich fest setzt bleibt es lebenslang vorhanden.

Leukose ist höchst ansteckend, sie wird über alle Körperausscheidungen übertragen (Tröpfcheninfektion). Es gibt keine ursächliche Behandlung und die Krankheit verläuft immer tödlich, in manchen Fällen erst nach mehreren Jahren. Da diese Krankheit nicht allein an den Symptomen diagnostiziert werden kann, da die Symptome sehr verschieden und umfangreich ausfallen können, muss bei einem Verdacht auf Leukose ein Test vorgenommen werden. Der empfiehlt sich auch vor einer Impfung, die auf jeden Fall gemacht werden sollte wenn die Katze nicht eine reine Wohnungskatze ist die keinen Kontakt zu Artgenossen hat. Man sagt die Impfung bietet einen 85% Schutz. Das heißt wenn eine gesunde geimpfte Katze in einer Gruppe infizierter Katzen lebt, also im ständigen Kontakt mit dem Virus, wird auch die Impfung die Katze nicht schützen können. Sie wird aber z.B. dem Freigänger, der mal eine infizierte Katze trifft vor dem Virus schützen. Wenn also die Katze keinem hohen Infektionsdruck ausgesetzt ist, bietet die Impfung einen sicheren Schutz. Wenn eine Katze ein positives Testergebnis hat, sollte sie von anderen gesunden Tieren isoliert werden und natürlich auch keinen Freigang genießen, höchstens wenn sie ein Freigehege hat, das für andere Katzen wirklich unzugänglich ist. Bei einer positiven Katze braucht man keine Impfung mehr vorzunehmen, da sie unnütz wäre und keine Wirkung zeigen würde.

Tipp:

Wie auch bei der FIV wird das Immunsystem gestärkt durch 3 x täglich 2-3 Tropfen Mistel- und Krallendornextrakt.

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

Diese Krankheit ist wohl die gefürchteste in der Katzenwelt. Daher wird es jetzt wahrscheinlich viele überraschen das das Virus nicht ansteckend ist, lediglich der Coronavierus den 90-95% aller Katzen besitzen. Der Erreger der FIP ist der Coronavirus Typ 1, der an sich völlig harmlose Virus der in fast jedem Darm einer Katze zu finden ist. Gefährlich wird er nur wenn er mutiert. Mutationen sind bestimmte Änderungen im Aufbau der Virusnukleinsäure, einem Bestandteil des Virus. Mutationen können spontan oder durch bestimmte Faktoren auftreten. Weshalb jedoch das an sich harmlose Coronavirus manchmal zum gefährlichen FIP-Virus mutiert, weiß man bis heute noch nicht, es wäre mit Sicherheit ein guter Anhaltspunkt um die Krankheit zu bekämpfen. Wissenschaftler nehmen an dass eine Störung des Immunsystems der Auslöser für FIP ist, wahrscheinlich aufgrund einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Virus. Dies würde auch erklären, warum die Krankheit häufig bei Katzen auftritt deren Immunsystem durch eine Infektion mit FeLV oder FIV bereits geschwächt war, und bei Kätzchen, deren Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist. Man vermutet das auch Stress ein Auslöser sein kann. Vorwiegend bricht die Krankheit bei Katzen bis zu einem Alter von 2 Jahren oder Katzen über einem Alter von 10 Jahren aus. Die Krankheit weist 2 Formen auf, wie sie verlaufen kann, doch beide gehen mit Fieber einher. Es kommt zur Ablagerung von Proteinen im Organismus, und zwar in Form von charakteristischen Läsionen, das sind eitrige Knötchen und können einen Durchmesser von bis zu 5mm erreichen und sind dann mit dem bloßen Augen zu erkennen.

Die exsudative Form (feucht):

Sie äußert sich in einer Ansammlung von einer goldgelben Flüssigkeit, die eine schleimige Konsistenz hat, wie Eiklar, in der Brust- und, oder Bauchhöhle und ist verbunden mit einer typischen Entzündung des Brust- oder Bauchfells, einem Granulom. Die Symptome variieren je nach der Lokalisation des Ergusses: Husten und Atemnot, wenn er sich in der Brusthöhle befindet, ein manchmal sehr starkes Anschwellen des Bauches bei Bauchwassersucht.

Die trockene Form:

Hierbei hängen die jeweiligen Symptome davon ab, in welchen Organen sich Granulome bilden. Gelbsucht entsteht bei Befall der Leber, es kommt zu Entzündungen der Nieren oder der Aderhaut, bei Beteiligung des Nervensystems treten Gehirn- und Rückenmarkserkrankungen auf.

Die Diagnose ist schwierig. Die Symptome lassen nur einen Verdacht auf FIP zu, der erst durch das Auftreten eines charakteristischen Ergusses gefestigt wird. Noch bestehende Zweifel sollten durch eine Blutuntersuchung beseitigt werden, die allerdings noch immer keinen sicheren Beweis für die FIP ist. Es sind eine Reihe von Tests nötig, man könnte sogar schon von einem ganzen Testprogramm reden um die Diagnose FIP zu stellen, und selbst dann hat man noch keine100%tige Sicherheit. Die bekommt man nur durch eine Gewebeprobe, die ist allerdings sehr schwierig vorzunehmen und wird sehr selten durchgeführt. Bis jetzt ist der Bluttest am praktikabelsten, wobei allerdings nur Antikörper gegen die gesamte Gruppe der Coronavieren nachgewiesen werden können. Der Test ermöglicht leider nicht, zwischen FIP-Isolatoren und anderen, weniger pathugenen Felinen Coronavieren zu unterscheiden. Folglich gibt ein positiver serologischer Test zwar Auskunft über die Existenz coronavirusspezifischer Antikörper, beweist aber nicht, dass es sich um FIP auslösende Coronavieren handelt. In vielen serologischen Tests werden Patienten-Blutproben in unterschiedlichen Verdünnungen eingesetzt. Als „Tieter“ bezeichnet man die höchste Verdünnung, in der der Test noch ein positives Testergebnis zeigt. Ein Tieter von 1: 400 bedeutet also beispielsweise, dass der Test bei einer Serumsverdünnung von 1: 400 noch ein positives Testergebnis gezeigt hat, in der nächsten Verdünnungsstufe, beispielsweise 1: 600, aber negativ reagiert. Die Bewertung eines solchen Titers hängt vom eingesetzten Testsystem ab, die Angaben des durchführenden Labors müssen also immer für die Interpretation eines solchen Testergebnisses beachtet werden. Man muss auch in jedem Fall immer das Gesamtbild des Gesundheitszustandes der Katze sehen. Eine Katze mit hohem Tieter die ansonsten top fit ist, muss keine FIP haben. Der Titer kann auch durch Stress (z.B. die Fahrt zum Tierarzt) oder anderen diversen Umständen steigen. Es gibt seit 1988 eine Testmöglichkeit die mit großer Sicherheit nur Coronavirus-Isolate (FIP auslösende Vieren) nachweist, der polymerase chain reaction Test, kurz PCR-Test. Dieser wird bei unklaren Diagnosen herangezogen. Es gibt auch seit 1993 eine Impfung gegen FIP. Sie erfolgt nasal, ist allerdings nur effektiv wenn die Katze auch Corona frei ist.

Homöopati:

Zur unterstützung kann gegeben werden

1 x täglich calcium phosphoricum D30
2 x täglich Umckaloabo D5
1 x täglich Bryonia D6